Während HTML eine relativ neue Erfindung ist, existiert das zugrunde liegende Konzept der Auszeichnungssprachen schon viel länger. HTML ist lediglich eine Auszeichnungssprache unter vielen, allerdings die bislang weltweit erfolgreichste und bekannteste. Ein Merkmal des Konzepts solcher Auszeichnungssprachen ist, dass ihre Bestandteile nicht einfach "frei erfunden" sind, sondern dass es Meta-Sprachen gibt, mit deren Hilfe die Regeln und Bestandteile solcher Auszeichnungssprachen definiert werden.
Bereits seit 1986 gibt es die als ISO 8879 standardisierte Meta-Sprache SGML (Standard Generalized Markup Language = standardisierte verallgemeinerte Auszeichnungssprache). Diese Meta-Sprache erlaubt das Definieren von Auszeichnungssprachen mit Hilfe so genannter DTDs (Document Type Definitions = Dokumenttyp-Definitionen). In den DTDs wird festgelegt, welche Elemente eine Auszeichnungssprache hat, welche zugehörigen Attribute, sowie Regeln, welche Elemente innerhalb welcher anderen Elemente vorkommen können usw. Nun ist SGML sehr ausgereift, gilt aber gemeinhin als ziemlich "sophisticated". So entschloss man sich dazu, eine reduziertere Variante von SGML zu etablieren, und zwar unter dem Namen XML (Extensible Markup Language = erweiterbare Auszeichnungssprache). XML erlaubt ebenso wie SGML das Definieren von Auszeichnungssprachen mit Hilfe von DTDs.
HTML, das Anfang der 90er-Jahre entstand, wurde mit Hilfe von SGML definiert. Bis einschließlich HTML 4.x ist das auch heute noch der Fall. Im Zuge von XML und seiner wachsenden Bedeutung für immer mehr Dateiformate, die auch im Web ihren Einsatz finden, entstand der Wunsch, auch HTML mit Hilfe von XML zu definieren anstatt wie bisher mit SGML. Damit kein Versionenwirrwarr entsteht, entschloss man sich dazu, dieses neue, XML-basierte HTML mit einem neuen Namen und eigener Versionenkontrolle auszustatten. Heraus kam dabei XHTML (Extensible HyperText Markup Language = erweiterbare Hypertext-Auszeichnungssprache).
Seit Januar 2000 liegt XHTML 1.0 als Empfehlung des W3-Konsortiums vor und hat damit den gleichen verbindlichen Stellenwert wie etwa HTML 4.0. XHTML 1.0 ist nichts anderes als der Versuch, das SGML-basierte HTML 4.0 mit Hilfe von XML "nachzubauen". Dahinter steckt keine Spielerei von Designern künstlicher Sprachen, sondern es gibt gute Gründe dafür:
XHTML ist also XML-gerechtes HTML. Der "Nachbau" von HTML 4.0 in XHTML 1.0 ist so weit gelungen, dass es in XHTML die gleichen Elemente, Attribute und Verschachtelungsregeln gibt wie in HTML. Systembedingt durch die Syntax von XML gibt es jedoch diverse Unterschiede im Detail, die Sie kennen müssen, wenn Sie Ihre Web-Seiten in XHTML statt in HTML schreiben wollen.
XHTML hat einen zwiespältigen Charakter, denn einerseits soll es alle Vorteile einer XML-Sprache bieten. Andererseits soll XHTML eine praktische anwendbare Sprache fü Webseiten sein. XHTML wurde deshalb so angelegt, dass eine Kompatibilität mit Browsern, die lediglich auf HTML-Syntax ausgelegt sind oder nicht über die nötigen XML-Fähigkeiten verfügen, möglich ist. Tatsächlich verarbeiten die verbreiteten Browser XHTML-Dokumente und stellen sie genauso wie HTML-Dokumente am Bildschirm dar. Die Voraussetzung ist, dass Sie einige Unterschiede beim Schreiben des Codes beachten, die auf dieser Seite aufgelistet sind. Einzelne Probleme, besonders mit älteren Browsern, sind dennoch nicht auszuschließen.
Durch diese Kompatibilität zu HTML-Browsern ergeben sich zwei Arten der Verarbeitung von XHTML. Bei der Verarbeitung als HTML machen sich die Besonderheiten von XHTML beim Betrachten Ihrer Webseite nicht bemerkbar. Viele der Unterschiede zwischen HTML und XHTML kommen nämlich erst dann zum tragen, wenn das XHTML-Dokument nach den Regeln von XML verarbeitet wird. Ebenso entfalten sich die Vorteile von XHTML erst dann, wenn beim Erstellen, Ändern oder Lesen tatsächlich XML-Techniken genutzt werden. Neuere Browser, die XHTML korrekt verarbeiten und darstellen können, sollten ein XHTML-Dokument daher sinnvollerweise als XML verarbeiten. Der Abschnitt MIME-Typen erläutert, wie sich der Verarbeitungsmodus unter Berücksichtigung der Browserfähigkeiten bestimmen lässt.
Der MIME-Typ für gewöhnliche HTML-Dokumente lautet stets text/html
. XHTML-Dokumente können diesen MIME-Typ ebenfalls haben, wenn sie die Empfehlungen zur Abwärtskompatibilität beachten. Gleichzeitig sind jedoch auch die allgemeinen MIME-Typen text/xml
und application/xml
erlaubt, die für alle von XML abgeleiteten Sprachen gedacht sind. Das W3-Konsortium hat darüber den MIME-Typ application/xhtml+xml
speziell für XHTML etabliert und empfiehlt, diesen neben text/html
zu benutzen. Für das Erstellen von XHTML-Dokumenten hat dies direkt zunächst keine Bedeutung. Wohl aber für die Kommunikation zwischen Web-Browser und Web-Server. Wenn der Server dem Browser die angeforderte XHTML-Datei mit dem Typ application/xhtml+xml
sendet, muss der Browser in der Lage sein, diesen MIME-Typ zu verarbeiten und Dateien dieses Typs am Bildschirm anzuzeigen. Anderenfalls kann es beispielsweise passieren, dass der Browser dem Anwender die Datei zum Download anbietet, statt sie ins Anzeigefenster zu laden. Das W3-Konsortium hat eine Übersicht über die Browserunterstützung der verschiedenen MIME-Typen zusammengestellt.
In der Praxis hat es sich durchgesetzt, XHTML-Dokumente mit dem MIME-Typ text/html
auszuliefern. Nur in den Fällen, in denen der Browser dem Server bei der HTTP-Anfrage über die Accept
-Angabe ausdrücklich mitteilt, dass er application/xhtml+xml
verarbeiten kann, sollte die Datei mit diesem MIME-Typ gesendet werden. Auf der Seite Mit dem Apache XHTML-Seiten ausliefern werden Möglichkeiten vorgestellt, wie Sie XHTML-Dateien je nach Fähigkeiten des verwendeten Browsern entweder mit text/html
oder application/xhtml+xml
ausliefern können.
Der Unterschied der MIME-Typen ist kein rein theoretischer, denn der MIME-Typ bestimmt die Art der Verarbeitung des XHTML-Dokuments. Bei text/html
nutzen die Browser den herkömmlichen HTML-Parser bei der Verarbeitung des Quellcodes. Die heute üblichen HTML-Parser der Browser lassen syntaktische Fehler im Dokument einfach durchgehen und versuchen das Dokument "irgendwie" anzuzeigen. Bei application/xhtml+xml
behandelt ein Browser, der den MIME-Typ korrekt verarbeitet, die XHTML-Datei als echtes XML-Dokument und benutzt daher seinen XML-Parser. Der XML-Parser arbeitet im Gegensatz zum HTML-Parser nach festen, vorgegebenen Regeln. Er erwartet, dass das Dokument die strengen Syntaxregeln von XML einhält. Wenn er auf einen syntaktischen Fehler stößt, muss er die Verarbeitung abbrechen. Im Anzeigefenster des Browsers erscheint dann entweder nur eine Fehlermeldung anstelle des Dokuments, oder, wie bei vielen aktuellen Browsern, das Dokument nur bis zur Stelle des Fehlers. Wenn Sie also den MIME-Typ application/xhtml+xml
verwenden, müssen sie peinlichst darauf achten, dass Ihre XHTML-Dateien wohlgeformt sind. Dies können Sie beispielsweise mit dem
Validator des W3-Konsortiums prüfen.
Neuere, XML-fähige Browser (Internet Explorer ab Version 5.x, Netscape ab Version 6.x) behandeln Dateien je nach Systemkonfiguration abhängig von der Dateinamenerweiterung unterschiedlich, wenn sie sonst keine Hinweise (MIME-Typ) darauf haben, wie die Datei zu behandeln ist. Wenn Sie in einer Datei zwar alle Regeln von XHTML einhalten, die Datei aber mit den typischen Endungen .htm oder .html abspeichern, benutzen diese Browser ihre HTML-Parser. Speichern Sie die Datei dagegen mit einer anderen Endung ab, z.B. .xhtml, dann benutzen die Browser unter Umständen ihre XML-Parser. Dies wirkt sich genauso aus wie bei den verschiedenen MIME-Typen.
Bei der Darstellung XML-geparster, fehlerfreier XHTML-Dokumente ohne CSS oder andere Stylesheets reagieren die Browser unterschiedlich. Netscape 6.x zeigt das Dokument wie ein HTML-Dokument an, also mit den voreingestellten Darstellungen etwa für Überschriften, Textabsätze, Listen, Tabellen usw. Der Internet Explorer stellt solche Dokumente dagegen als reine Element-Baumstruktur dar. Erst wenn Sie die verwendeten Elemente mit Stylesheets formatieren, zeigt der Internet Explorer das Dokument in nicht-schematischer Form an.
Solange Sie also XHTML-Standard-konforme Dateien mit den HTML-typischen Endungen .htm oder .html abspeichern, erreichen Sie eine "normale" Darstellung im Browser, verhindern aber auch, dass die Dateien im Browser auf XML-Basis verarbeitet werden. Speichern Sie die Dateien dagegen unter einer anderen, dem Browser unbekannten oder mit dem MIME-Typ application/xml
verknüpften Dateiendung ab, werden die Dateien auf XML-Basis verarbeitet - in diesem Fall dürfen sie jedoch keine syntaktischen Fehler enthalten. Wenn im Anzeigefenster des Internet Explorers etwas anderes als ein Strukturbaum erscheinen soll, müssen Sie außerdem Stylesheets verwenden, um die Elemente zu formatieren.
Der Unterschied hinsichtlich der Dateinamen ist mit dem der MIME-Typen verknüpft. Ein Web-Server unterscheidet eine HTML-Datei für gewöhnlich über dessen Dateinamenerweiterung von einer XHTML-Datei. Dementsprechend wählt er einen geeigneten MIME-Typ, also etwa text/html
, application/xml
oder application/xhtml+xml
. Beim verbreiteten Web-Server Apache können Sie unter der Voraussetzung, dass der Server eine aktuelle Konfiguration besitzt, mit der Dateinamenerweiterung .html
für MIME-Typ text/html
arbeiten. Für application/xhtml+xml
können Sie die Erweiterung .xhtml
verwenden. Bei veralteten Konfigurationen müssen Sie hingegen damit rechnen, dass der Web-Server die Erweiterung .xhtml
nicht erkennt und die Datei stattdessen als Nur-Text sendet.
Das allererste, was am Anfang einer XHTML-Datei notiert werden sollte, ist eine so genannte XML-Deklaration. Damit geben Sie an, dass die folgende Datei XML-gerechte Daten enthält. Eine solche Deklaration gibt es in HTML 4.0 nicht, sie ist also XHTML-spezifisch.
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1" ?>
Notieren Sie diese Angabe so wie in dem Beispiel gezeigt in der ersten Zeile einer XHTML-Datei, inklusive der Fragezeichen und Groß-/Kleinschreibung. Derzeit ist beim Attribut version
nur der Wert 1.0
sinnvoll.
Beim Attribut encoding
können Sie den Zeichensatz angeben, nach dem die Daten der Datei zu interpretieren sind (siehe auch Computer und geschriebene Sprache).
encoding="ISO-8859-1"
steht für den Zeichensatz Latin-1 für westeuropäische Sprachen. Ein Zeichen belegt in der Datei immer ein Byte.
encoding="UTF-8"
steht für den internationalen Zeichensatz auf Basis der ISO/IEC-10646-Norm ( Unicode), wobei ein Zeichen in der Datei eine variable Breite belegen kann, z.B. ein Byte, aber auch zwei, drei oder vier Bytes.
encoding="UTF-16"
steht ebenfalls für den internationalen Zeichensatz auf Basis der ISO/IEC-10646-Norm (Unicode), wobei ein Zeichen in der Datei je nach Unicode-Position entweder zwei oder vier Bytes belegt.
Die Angabe einer XML-Deklaration ist nicht zwingend notwendig, aber in gewissen Fällen äußerst ratsam. Bei der Verarbeitung als XML kommt der XML-Deklaration durch die Angabe zum Zeichensatz eine besondere Wichtigkeit zur. Wenn Sie nämlich keine solche Angabe machen, nehmen XML-Parser per Voreinstellung den Zeichensatz UTF-8 an (siehe dazu Standardzeichensatz und Unicode-Unterstützung). Wenn der Zeichensatz Ihres Dokuments von UTF-8 abweicht, sollten Sie daher eine XML-Deklaration verwenden. Wenn das Dokument hingegen als HTML verarbeitet wird, kann die XML-Deklaration die Dokumenttyp-Weiche des Internet Explorers negativ beeinflussen, sodass Sie sie gegebenenfalls weglassen sollten. In jedem Fall sollten Sie eine Zeichensatzangabe als Meta-Angabe im Kopf des Dokuments einfügen, damit das Dokument von HTML-Parsern korrekt verarbeitet werden kann.
XHTML 1.0 und HTML 4.0 haben unterschiedliche Dokumenttyp-Deklarationen. Die Dokumenttyp-Deklaration ("Doctype") nimmt Bezug auf die DTD (Dokumenttyp-Definition) und Sprachversion, die Sie in der Datei verwenden und an die Sie sich halten wollen. Ein strenger Parser kann die Anzeige der Datei z.B. im Browser verhindern, wenn die Datei syntaktische Fehler enthält. Maßgeblich dafür, was ein syntaktischer Fehler ist, ist die DTD, auf die Sie mit der Dokumenttyp-Deklaration Bezug nehmen.
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01//EN" "http://www.w3.org/TR/html4/strict.dtd">
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd">
Die Beispiele zeigen, wie Dokumenttypen für HTML 4.01 und XHTML 1.0 für die HTML-Variante "Strict" notiert werden. Auch in XHTML 1.0 gibt es die drei Varianten "Strict", "Transitional" und "Frameset", genau wie in HTML 4.0. Die beiden anderen Varianten für XHTML lauten:
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-transitional.dtd">
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Frameset//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-frameset.dtd">
So wie oben notiert, kann ein strenger XML-Parser eine bestehende Internet-Verbindung erfordern und sich die DTD von der angegebenen Web-Adresse laden, um das Dokument gegen die darin formulierten Regeln zu prüfen. Sie können die DTDs in Ihr eigenes Web-Projekt integrieren. Angenommen, Sie haben eine Startdatei namens index.htm und die xhtml1-strict.dtd in einem eigenen Unterverzeichnis namens html-dtd abgelegt, dann können Sie in der index.htm notieren:
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" "html-dtd/xhtml1-strict.dtd">
Sie können die erforderlichen DTDs für XHTML downloaden. Die Zip-Datei (31 KByte) enthält die DTDs für alle drei Varianten "Strict", "Transitional" und "Frameset" sowie drei zusätzliche Dateien mit Definitionen für benannte Zeichen.
Das einleitende <html>
-Tag hat in HTML meistens keine Attribute. In XHTML müssen Sie jedoch den Namensraum für XHTML explizit angeben.
<html> <!-- Inhalt der Datei --> </html>
<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> <!-- Inhalt der Datei --> </html>
Notieren Sie in XHTML im einleitenden <html>
-Tag immer das Attribut xmlns
, das einen XML-Namensraum bezeichnet, und weisen Sie ihm den Wert http://www.w3.org/1999/xhtml
zu. Dies ist ein spezieller URI, der nicht dazu gedacht ist, eine aufrufbare Web-Adresse anzugeben, sondern lediglich das Schema der Web-Adressierung nutzt, um einen weltweit eindeutigen Namen für den Namensraum zu vergeben. Die Web-Adresse existiert zwar, weil das W3-Konsortium so freundlich war, damit die Häufung unnötiger Aufruffehler auf ihrem Server zu vermeiden - doch die Adresse bedeutet nichts anderes als ein beliebiger eindeutiger Name.
Wenn Sie in HTML die Elemente html
, head
und body
weglassen, jedoch das Element title
und ansonsten gültiges HTML notieren, dann ist es aus Sicht von HTML ein fehlerfreies und vollständiges Dokument. In XHTML besteht diese Freiheit nicht. Hier muss eine HTML-Datei zwingend das übliche Grundgerüst einhalten und ein head
- und ein body
-Element enthalten.
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01//EN"> <title>Titel</title> <h1>Text</h1>
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1" ?> <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd"> <html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> <head> <title>Text</title> <!-- gegebenenfalls andere Elemente im Kopfbereich --> </head> <body> <h1>Text</h1> </body> </html>
Zwar ist die gezeigte Form, ein HTML-4.0-Dokument zu notieren, für die Praxis alles andere als empfehlenswert, aber zumindest ist sie nicht verkehrt. Bei einem XHTML-Dokument muss dagegen immer das vollständige Grundgerüst notiert werden.
In HTML 4.0 ist es egal, ob Sie <TABLE BORDER="0">
, <TABLE border="0">
oder <Table Border="0">
notieren. HTML unterscheidet bei Namen von HTML-Elementen und Attributnamen nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung. Nur bei der Wertzuweisung an manche Attribute wird Groß-/Kleinschreibung unterschieden - aber auch nur im Hinblick etwa auf Script-Sprachen. Bei Attributen mit festen erlaubten Werten, wie etwa align
, ist es egal, ob Sie CENTER
oder center
notieren. Nicht so bei XHTML. XML unterscheidet nämlich strikt zwischen Groß- und Kleinschreibung. Das bedeutet, <TABLE>
ist etwas anderes als <table>
. Für XHTML wurde festgelegt, dass alle Elementnamen und Attributnamen klein geschrieben werden. Das Gleiche gilt auch für die festen Wertzuweisungen wie center
.
<OBJECT DATA="Video.mpg" TYPE="video/mpeg" ALIGN="LEFT"></OBJECT>
<object data="Video.mpg" type="video/mpeg" align="left"></object>
Schreiben Sie in XHTML immer alle Elementnamen wie object
oder Attributnamen wie data
oder type
klein. Schreiben Sie Wertzuweisungen im Zweifelsfall ebenfalls immer klein, also beispielsweise bei align="left"
. Nur dort, wo in einer Wertzuweisung die Großschreibung von bestimmten Buchstaben erforderlich ist, wie im Beispiel beim Dateinamen Video.mpg
, können Sie den Wert so schreiben wie es erforderlich ist.
In HTML 4.0 gibt es diverse leere Elemente. Das sind Elemente ohne Inhalt. Das Abschluss-Tag ist deshalb verboten, weil die Elemente als inhaltsleer definiert sind. Beispiele:
<img>
, <br>
, <input>
, <hr>
.
In XML-basierten Sprachen, also auch in XHTML, müssen solche leeren Elemente gesondert gekennzeichnet werden.
<p>Text mit<br>Zeilenumbruch</p> <p><img src="bild.gif" alt="ein Bild"></p>
<p>Text mit<br />Zeilenumbruch</p> <p><img src="bild.gif" alt="ein Bild" /></p>
Notieren Sie unmittelbar vor der schließenden spitzen Klammer des alleinstehenden Tags einen Schrägstrich, sodass am Ende die Zeichenfolge />
steht. Vor dem Schrägstrich sollte ein Leerzeichen stehen, um die Funktionalität in alten Browsern zu gewährleisten. Alternativ dazu können Sie auch ein Element mit Anfangs- und End-Tag notieren, z.B. <br></br>
. Dabei darf jedoch nichts, auch kein Leerzeichen und kein Zeilenumbruch, zwischen dem Anfangs- und dem End-Tag stehen, ansonsten ist es ungültiges XHTML.
Wenn Sie Elemente, die Inhalt haben können, ohne Inhalt verwenden, z.B. <p></p>
, dann notieren Sie sie in XHTML jedoch besser in dieser Form und nicht in der Form <p />
. Denn die verbreiteten HTML-Parser behandeln <p />
wie <p>
.
In HTML 4.0 gibt es diverse Elemente mit optionalem Abschluss-Tag. Beispiele:
<body>
, <td>
, <dd>
, <dt>
, <option>
.
Notieren Sie solche Elemente in XHTML immer mit Anfangs- und Abschluss-Tag.
<select name="Auswahl" size="1"> <option>1. Eintrag <option>2. Eintrag <option>3. Eintrag </select>
<select name="Auswahl" size="1"> <option>1. Eintrag</option> <option>2. Eintrag</option> <option>3. Eintrag</option> </select>
Alle Elemente, die Inhalt haben können, müssen in XHTML mit Anfangs- und Abschluss-Tag gekennzeichnet werden.
In HTML 4.0 gibt es diverse Attribute, die keine Wertzuweisung erhalten. Beispiele:
<input checked>
, <textarea readonly>
, <input disabled>
, <select multiple>
, <hr noshade>
, <td nowrap>
, <script defer>
.
In XML-basierten Sprachen dagegen muss allen Attributen ausdrücklich ein Wert zugewiesen werden. Da diese Attribute nur einen möglichen Wert annehmen können, hat man sich darauf verständigt, als Wert einfach den Attributnamen zu nehmen.
<td nowrap>Inhalt</td> <p>Text mit<hr noshade>Trennlinie</p>
<td nowrap="nowrap">Inhalt</td> <p>Text mit<hr noshade="noshade" />Trennlinie</p>
Weisen Sie leeren Attributen in XHTML einfach ihren eigenen Namen als Wert zu. Bei den meisten bekannten Browsern gibt es damit keine Probleme.
Bei Wertzuweisungen an Attribute müssen Sie in XHTML besser aufpassen als in HTML. Leerzeichen sind erlaubt wo erforderlich, doch Zeilenumbrüche sollten Sie vermeiden.
<p title="Anfang der Geschichte">Text Text Text</p>
<p title="Anfang der Geschichte">Text Text Text</p>
Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass die Browser mit Zeilenumbrüchen in Attributwerten so umgehen, wie Sie es erwarten. Verwenden Sie möglichst keine Zeilenumbrüche.
In HTML können Sie Verweise zu Ankern notieren, z.B.:
<a href="#Anker">Verweis</a>
Der entsprechende Anker ist dann notiert mit:
<a name="Anker">irgendwas</a>
Auch andere Attribute verwenden diese Technik, wie etwa das usemap
-Attribut beim img
-Element zum Verweis auf ein map
-Element, bei dem wiederum ein entsprechendes name
-Attribut notiert ist.
In XHTML funktionieren solche Verweise nicht. XML benötigt Namen vom Typ "ID", also dokumentweit eindeutige Bezeichner, um solche Beziehungen auflösen zu können. In XHTML können Sie das Universalattribut id
verwenden, um solche Verweise zu realisieren. Es ist zwar bereits in HTML 4 möglich, einen Anker alleine mit dem id
-Attribut zu realisieren, aber dennoch interpretieren manche alte Browser wie Netscape 4 nur <a name="Anker">
als Anker. Damit sowohl ältere als auch neueren Browser damit zurechtkommen und der Anker auch funktioniert, wenn der Browser den XHTML-Verarbeitungsmodus einsetzt, sollten Sie beide Attribute notieren.
<a href="#Anker">Verweis</a> <p>viel Inhalt</p> <a name="Anker">irgendwas</a>
<a href="#Anker">Verweis</a> <p>viel Inhalt</p> <a id="Anker" name="Anker">irgendwas</a>
Notieren Sie in dem a
-Element für den Anker beide Attribute id
und name
. Weisen Sie beiden Attributen exakt den gleichen Namen zu. Das gibt keine Probleme, da beide Attribute unterschiedliche "Namensräume" haben. Ein Browser, der den Verweis nach XHTML-Syntax ausführen will, benötigt das id
-Attribut, während ein Browser, der den Verweis nach HTML-Syntax ausführt, das name
-Attribut zur Ermittlung des Ankers verwendet.
XML-basierte Sprachen benutzen normalerweise anstelle von lang
das XML-Universalattribut xml:lang
. Da das lang
-Attribut in XHTML jedoch ebenfalls zur Verfügung steht, existieren also zwei Attribute für die gleiche Sache. XHTML-Parser bevorzugen im Zweifelsfall das Attribut xml:lang
, das aber von reinen HTML-Parsern nicht erkannt wird. Notieren Sie deshalb in der Praxis stets beide Varianten, falls Sie das Attribut verwenden.
<html lang="de"> <!-- Inhalt der Datei --> </html>
<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" lang="de" xml:lang="de"> <!-- Inhalt der Datei --> </html>
Die Sprache des Dokuments wird durch die Angabe lang="de"
im html
-Element dokumentweit festgelegt. Im XHTML-Beispiel kommt, neben der
Namensraumangabe, zusätzlich das Attribut xml:lang="de"
hinzu. Die Reihenfolge der Attribute spielt keine Rolle.
In HTML 4.0 ist der Inhalt der Elemente script und style als "CDATA" festgelegt, während er in XHTML als "PCDATA" behandelt wird. Im Klartext bedeutet das, dass bei HTML 4.0 innerhalb eines Script-Bereichs oder Style-Bereichs HTML-eigene Zeichen wie <
, >
, &
und "
nicht maskiert werden müssen. Nicht so in XHTML. Wenn Sie beispielsweise innerhalb einer Bedingung vergleichen, ob ein Wert kleiner oder größer als ein anderer Wert ist, müssen Sie die spitzen Klammern außerhalb einer Zeichenkette notieren und können sie an der Stelle deshalb auch nicht maskieren. Um das Problem zu lösen, können Sie den Script-Bereich selber als CDATA-Abschnitt erzwingen. Dazu müssen Sie eine entsprechende XML-typische Notation anwenden.
Da XML-Parser HTML-Kommentare (und damit auch den enthaltenen JavaScript-Code) entfernen dürfen, sollte auf die früher übliche Auskommentierung des Scripts verzichtet werden, die für die heute verwendeten Browser auch nicht mehr erforderlich ist.
<script type="text/javascript"> <!-- /* JavaScript-Kommentar: jetzt folgt ein kleines Script */ if (parseInt(navigator.appVersion) < 5) alert("Oh, ein sehr alter Browser"); /* und damit ist das Script auch schon zu ende */ //--> </script>
<script type="text/javascript"> // <![CDATA[ /* JavaScript-Kommentar: jetzt folgt ein kleines Script */ if (parseInt(navigator.appVersion) < 5) alert("Oh, ein sehr alter Browser"); /* und damit ist das Script auch schon zu ende */ // ]]> </script>
Die "CDATA"-Deklaration beginnt mit <![CDATA[
und endet mit ]]>
. Ohne diese Deklaration würde ein XML-Parser das <
-Zeichen innerhalb des Scripts als Fehler ankreiden.
Um Fehler bei JavaScript-Interpretern zu vermeiden, bleibt die Möglichkeit, JavaScript in separaten Dateien zu notieren. Auch bei Stylesheets besteht die Möglichkeit, Formate zentral in separater CSS-Datei zu definieren.
In HTML 4.0 sind einige Ausnahmen bei Verschachtelungsregeln für Elemente definiert. So ist beispielsweise festgelegt, dass ein a
-Element kein anderes a
-Element enthalten darf. Mit Hilfe von SGML ist die Formulierung solcher Ausnahmen möglich. XML bietet dagegen keine Möglichkeit an, solche Ausnahmen zu formulieren. In den XML-basierten DTDs (Dokumenttyp-Definitionen) von XHTML fehlen solche speziellen Verschachtelungsverbote daher. Da aber eine möglichst hunderprozentige Kompatibilität zwischen HTML und XHTML erreicht werden sollte, blieb dem W3-Konsortium nur der Ausweg, diese Verschachtelungsverbote verbal als "normativen Anhang" zu den DTDs von XHTML zu erklären.
Folgende Verschachtelungsregeln sind betroffen:
a
-Elemente dürfen keine weiteren a
-Elemente enthalten.pre
-Elemente dürfen keine Elemente img
, object
, big
, small
, sub
oder sup
enthalten.button
-Elemente dürfen keine Elemente input
, select
, textarea
, label
, button
, form
, fieldset
, iframe
oder isindex
enthalten.label
-Elemente dürfen keine weiteren label
-Elemente enthalten.form
-Elemente dürfen keine weiteren form
-Elemente enthalten.Wenn Sie Ihr XHTML-Dokument z.B. mit dem W3C-Validator auf syntaktische Korrektheit prüfen, werden solche Verschachtelungsfehler nicht gefunden, denn der Validator prüft das Dokument unter Berücksichtigung der Dokumenttyp-Definition. Um dennoch eine zuverlässige automatische Überprüfung zu ermöglichen, hat das W3-Konsortium die XHTML-Syntaxregeln in einem XML Schema festgehalten, welches unter anderem die Formulierung von Verschachtelungsverboten ermöglicht. Mit dem XHTML 1.0 Schema-Validator können Sie Ihre XHTML-Dokumente unter Berücksichtigung dieses strengeren Schemas auf Fehlerfreiheit prüfen.
Das folgende Beispiel zeigt ein vollständiges XHTML-Dokument, in dem Sie die Unterschiede zu HTML noch einmal im Zusammenhang sehen können. Sie können das zugehörige Anzeigebeispiel einmal als Datei mit der Endung .htm, einmal als Datei mit der Endung .xhtml und einmal als Datei mit der Endung .xml aufrufen, um selber zu testen, was in Ihrem Browser dann passiert. Es handelt sich um exakt den gleichen Inhalt, nur die Dateinamen sind unterschiedlich.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (beispiel.htm)
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (beispiel.xhtml)
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (beispiel.xml)
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1" ?> <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN" "xhtml1-transitional.dtd"> <html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml"> <head> <meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=ISO-8859-1" /> <title>Wenn HTML zu XHTML wird</title> </head> <body> <h1><a name="Start" id="Start">Wenn HTML zu XHTML wird</a></h1> <p>Dann müssen alle Elemente mit Inhalt ein End-Tag haben.</p> <p>Leere Elemente<br /> müssen einen Schrägstrich am Ende haben.</p> <hr noshade="noshade" /> <p>Leere Attribute erhalten ihren eigenen Namen als Wert zugewiesen.</p> <p><a href="#Start">Verweise zu Ankern</a> springen zum Zielelement aufgrund des id-Attributs, nicht das name-Attributs.</p> <script type="text/javascript" src="zeitstempel.js"></script> <!-- So werden Scripts am sichersten eingebunden. --> </body> </html>
Bei der Dokumenttyp-Deklaration ist nur xhtml1-transitional.dtd
als URI notiert, ohne weitere Web-Adresse oder Pfadangabe. Das liegt daran, dass die DTD mit dem Namen xhtml1-transitional.dtd im gleichen Verzeichnis wie das Dokument selber liegt.
Modularisierung von XHTML und XHTML 1.1 | |
Event-Handler für Scripts | |
SELFHTML/Navigationshilfen HTML/XHTML XHTML und HTML |
© 2005 Impressum