SELFHTML/Navigationshilfen Perl Perl-Sprachelemente | |
Sprungbefehle |
|
Der Sprungbefehl goto
, der es erlaubt, jederzeit an eine beliebige andere, bestimmbare Stelle im Script-Ablauf zu springen, ist längst gebrandmarkt als Inbegriff schlechter Programmierung und Spaghetti-Code-Verursacher. Er ist im Normalfall auch durch ordentlich programmierte Schleifen oder gute strukturierte bedingte Anweisungen vermeidbar.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; print "<h1>Hallo User</h1>\n"; goto MITTEILUNG; AUFMUNTERUNG: print "<p>Das Wetter ist ja so schön, dass man etwas unternehmen kann</p>"; goto ENDE; MITTEILUNG: print "<p>Dieser Service ist zur Zeit nicht verfügbar</p>\n"; goto AUFMUNTERUNG; ENDE: print "</body></html>\n";
Das Script gibt HTML-Code zurück. Um herauszufinden, welche print
-Anweisungen in welcher Reihenfolge ausgegeben werden, müssen Sie den goto
-Anweisungen folgen. Bei jeder goto
-Anweisung wird eine Sprungmarke, ein so genanntes Label angegeben. Das sind im Beispiel die großgeschriebenen Namen. Unter diesem Namen muss das Label irgendwo im Script existieren, und zwar mit abschließendem Doppelpunkt. Anschließend geht es dann mit der Ausführung des Scripts weiter, wenn das Label angesprungen wird.
Der Sprungbefehl next
ist zur Verwendung innerhalb von Schleifen gedacht. Der aktuelle Schleifendurchgang wird abgebrochen. Der nächste Schleifendurchgang wird gestartet, und die Schleifenbedingung wird dabei neu ausgewertet.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; my $Schluessel; my $Wert; while (($Schluessel, $Wert) = each(%ENV)) { next unless $Schluessel =~ /^HTTP_.*/; print "<b>$Schluessel</b> hat den Wert <b>$Wert</b><br>\n"; } print "</body></html>\n";
Das Beispiel-Script gibt CGI-Umgebungsvariablen aus, jedoch nur solche, die mit HTTP_
beginnen. Dazu liest das Script den vordefinierten Hash %ENV
in einer Schleife für Hashes ein. Mit next
und nachgestellter bedingter Anweisung sowie einem entsprechenden regulären Ausdruck /^HTTP_.*/
als Bedingung, die mit unless
verneint wird, erreicht die Anweisung, dass der nachfolgende print
-Befehl nicht ausgeführt wird, wenn die aktuelle Umgebungsvariable nicht mit HTTP_
beginnt. Auf diese Weise werden also nur solche Variablen ausgegeben, bei denen das der Fall ist.
continue
gehört genaugenommen nicht zu den Sprungbefehlen, ist aber eng mit diesen verknüpft, da continue
angesprungen wird. Das Schlüsselwort leitet einen eigenen Anweisungsblock ein. Innerhalb dieses Anweisungsblocks, der wie üblich mit geschweiften Klammern {
und }
markiert wird, können Sie beliebige Anweisungen notieren. Wenn ein solcher continue
-Block unmittelbar hinter einem Schleifenblock steht, wird er mit jedem Schleifendurchlauf ebenfalls durchlaufen und dann (außer beim allerersten Durchlauf) direkt vor der Prüfung der Schleifenbedingung ausgeführt.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; my $i = 1; while($i <= 100) { next if ($i % 7 != 0); print "$i ist durch 7 teilbar<br>\n"; } continue { $i++; } print "</body></html>\n";
Das Beispiel gibt alle Zahlen zwischen 1 und 100 aus, die durch 7 teilbar sind. Dabei wird eine while
-Schleife verwendet, deren Bedingung abfragt, ob $i
kleiner gleich 100
ist. Da $i
mit 1
initialisiert wird, wird der Schleifenblock also erreicht. Innerhalb des Schleifenblocks wird $i
jedoch nicht hochgezählt, was zu einer hoffnungslosen Endlosschleife führen würde. Doch dazu dient im Beispiel der continue
-Block, der nach der abschließenden geschweiften Klammer des Schleifenblocks folgt. Innerhalb des continue
-Blocks wird $i
hochgezählt.
Innerhalb der Schleife wird mit der Bedingung $i % 7 != 0
abgefragt, ob der aktuelle Wert von $i
durch 7 geteilt den Rest 0 ergibt (siehe Modulo-Division bei den Berechnungsoperatoren). Durch next
wird zwar sofort der nächste Schleifendurchgang gestartet, wenn die Zahl nicht ohne Rest durch 7 teilbar ist, doch die Anweisung aus dem continue
-Block wird in jedem Fall noch ausgeführt.
Der Sprungbefehl last
bricht eine Schleife sofort ab.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; my $jetzt; while(1) { $jetzt = time; last if ($jetzt % 2 == 0); } print "$jetzt \n"; print "</body></html>\n";
Das Beispiel-Script ermittelt mit der Funktion time innerhalb einer klassischen Endlosschleife, formuliert mit while(1)
("Bedingung ist immer wahr") den aktuellen Zeitwert in Sekunden und speichert ihn in dem Skalar $jetzt
. Mit der Bedingung $i % 2 == 0
wird abgefragt, ob der aktuelle Wert von $jetzt
durch 2 geteilt den Rest 0 ergibt (siehe Modulo-Division bei den Berechnungsoperatoren). Ist diese Bedingung der nachgestellten if
-Anweisung erfüllt, wird der voranstehende last
-Befehl ausgeführt. Die Schleife wird dann abgebrochen. Falls das Script also zu einem Zeitpunkt mit ungeradem Sekundenwert aufgerufen wird, wird so oft der aktuelle Sekundenwert ausgegeben, bis time
den nächsthöheren Sekundenwert zurückliefert.
Der Sprungbefehl redo
wiederholt den aktuellen Schleifendurchlauf einfach noch einmal. Dabei wird die Schleifenbedingung nicht noch einmal ausgewertet.
das ist \ eine Datei mit einer Konvention. Ein Backslash am Ende \ einer Zeile bedeutet: \ keine neue Zeile!
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); open(FH,"<text.txt"); my @Zeilen; while(<FH>) { chomp; if(s/\\$//) { $_ .= <FH>; redo unless(eof(FH)); } push(@Zeilen,$_."\n"); } close(FH); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body><pre>\n"; print @Zeilen; print "</pre></body></html>\n";
Das Beispiel zeigt eine klassische Verwendung von redo
. Dabei geht es darum, mehrere Zeilen aufgrund einer Konvention zu einer zusammenzufassen. Die zuvor gezeigte Textdatei enthält zwar fünf Zeilen, aber am Ende sollen daraus nur zwei Zeilen gemacht werden. Zeilen, die mit Backslash enden, sollen in der nächsten Zeile weitergehen.
Das Script öffnet die Textdatei mit der Funktion open. In einer while
-Schleife liest es die jeweils nächste Zeile der Datei ein. Die Schleifenbedingung ist dabei <FH>
. Dies bedeutet: nächste Portion aus der mit dem Datei-Handle FH
verbundenen Datei, und zwar im skalaren Kontext. In diesem Kontext wird dann die nächste Zeile der Datei geliefert.
Innerhalb der Schleife wird mit der Funktion chomp erst einmal das abschließende Zeilenumbruch-Zeichen der aktuellen Zeile entfernt. Dann wird mit dem regulären Ausdruck s/\\$//
ein eventuell vorhandener Backslash am Ende der Zeile gesucht und ersetzt. Falls tatsächlich ein Backslash gefunden und ersetzt wurde, ist zugleich die Bedingung für das if
wahr, und es wird der davon abhängige Anweisungsblock ausgeführt. In diesem Block wird mit $_ .= <FH>;
die nächste Zeile eingelesen und an die aktuelle angehängt. Benutzt wird dabei die vordefinierte Variable $_
und der Operator für Zeichenkettenverknüpfung (.
). Anschließend wird mit redo
wieder an den Beginn der Schleife gesprungen, sofern nicht (unless
) das Dateiende ( eof) erreicht ist.
redo
bewirkt, dass die Schleifenbedingung nicht neu ausgewertet wird. Es wird also keine nächste Zeile eingelesen. Die Variable $_
, auf die sich sowohl die Anweisung chomp;
als auch der reguläre Ausdruck beziehen, wurde ja schon innerhalb des if
-Blocks mit einem neuen Wert versorgt. Zum Verständnis: mit chomp;
ist so viel gemeint wie: chomp($_);
, und mit if(s/\\$//)
so viel wie: if($_ =~ s/\\$//)
. Sowohl das Entfernen des abschließenden Zeilenumbruchs als auch das Bewerten, ob ein abschließender Backslash vorkommt, beziehen sich also implizit auf die vordefinierte Variable $_
.
Wenn im Beispiel die if
-Bedingung nicht mehr wahr ist, gelangt das Script dorthin, wo mit der Funktion push die aktuelle Zeile dem Array @Zeilen
hinzugefügt wird. Darin sind am Ende nur die beiden Zeilen der Datei gespeichert, die per Konvention übrig bleiben sollen. Das Script gibt den Inhalt von @Zeilen
am Ende aus.
Operatoren | |
Schleifen | |
SELFHTML/Navigationshilfen Perl Perl-Sprachelemente |
© 2005 Impressum